Nach der 2:6 Heimniederlage gegen Regensburg zum Start in das Wochenende waren die Heilbronner Falken am heutigen Sonntagabend in Crimmitschau zu Gast. Die Eispiraten hatten ihr Auswärtsspiel in Ravensburg am Freitag mit 4:0 für sich entschieden und sich so nach längerer Zeit wieder auf die Pre-Playoff-Ränge nach vorne gearbeitet. Während die Falken am heutigen Abend auf Moritz Elias verzichten mussten, war Jeremy Williams wieder mit von der Partie. Im Tor startete wie bereits am Freitag Florian Mnich.

Die Partie startete mit Großchancen auf beiden Seiten: Bei den Gastgebern konnte Topscorer Henri Kanninen einen Querpass nicht verwerten, bei den Falken scheiterte Luca Tosto an Schlussmann Ilya Sharipov. Die Eispiraten machten in den ersten Spielminuten ordentlich Druck, etwas überraschend gingen daher die Gäste in der neunten Minute in Führung: Alex Tonge passte auf Justin Kirsch, der aus zentraler Position einnetzte. Nach einem Pfostentreffer von Frédérik Cabana und einer ungenutzten 2-auf-1-Situation der Eispiraten konnten die Hausherren erstmals in Überzahl agieren und nutzten dies prompt aus. In der zwölften Spielminute glich Mathieu Lemay aus. Auch die Falken bekamen wenig später die Gelegenheit, mit einem Mann mehr zu agieren und hatten ihre Formation schnell gefunden, doch das Glück im Abschluss fehlte. Trotzdem hatten die Gäste in der zweiten Drittelhälfte mehr vom Spiel und kamen oft gefährlich vor das Tor von Ilya Sharipov, der allerdings keinen weiteren Treffer zuließ. Nach Strafzeiten gegen beide Teams brachten die Falken zum Ende des Drittels ihre Unterzahlsituation über die Zeit, sodass es beim Stand von 1:1 in die erste Pause ging.

Erst nach einigen Minuten nahm die Partie nach der Pause wieder an Fahrt auf. Auf zwei gute Chancen der Gäste folgte eine kurze Druckphase der Eispiraten, die wiederum zu einem erneuten Überzahlspiel führte. Und wieder war es in der 29. Minute Mathieu Lemay, der im Powerplay erfolgreich war und sein Team erstmals in Führung brachte. Die Falken hingegen ließen direkt im Anschluss ein weiteres Überzahlspiel ungenutzt, was auch dem guten Forechecking der Eispiraten geschuldet war. Mathieu Lemay hatte sogar die Chance, die Führung im Alleingang direkt auszubauen, doch Florian Mnich konnte parieren. Die zahlreichen Zuschauer im Crimmitschauer Sahnpark sahen nun wieder eine unterhaltsame Partie, wenngleich die Eispiraten in dieser Phase des Spiels wieder die aktivere Mannschaft waren. Nach guten Schüssen durch Frédérik Cabana und Corey Mapes entschärfte Florian Mnich den nächsten Alleingang, diesmal gegen Alexis D’Aoust. In der 38. Minute konnte Julius Ramoser ein weiteres Gegentor nur mit einem Foul verhindern, doch diesmal gelang es den Eispiraten nicht, ihre numerische Überzahl zu nutzen. Stattdessen fiel nach einer guten Aktion von Luca Tosto rund 30 Sekunden später der 2:2 Ausgleich durch Julian Lautenschlager.

Im dritten Drittel war auf beiden Seiten deutlich zu spüren, dass keines der beiden Teams den nächsten Fehler machen wollte, der möglicherweise spielentscheidend sein könnte. Trotzdem bemühten sich beide Mannschaften, auch weiterhin nach vorne zu arbeiten und Chancen zu generieren. Bei den Eispiraten scheiterten zunächst noch Alexis D’Aoust und Dominic Walsh, ehe Taylor Doherty in einer unübersichtlichen Situation den Überblick behielt und in der 52. Minute für die 3:2 Führung der Eispiraten sorgte. Nachdem die Falken ein weiteres Powerplay nicht zu ihren Gunsten nutzen konnten, blieb nicht mehr viel Zeit, doch die Gäste gaben alles und belohnten sich in der 58. Minute mit dem erneuten Ausgleich – River Rymsha traf mit einem platzierten Schuss zum 3:3. Nach weiteren Großchancen durch Stefan Della Rovere und Patrick Pohl ging es in die Verlängerung.

Die erste Chance in der Verlängerung konnte Julian Lautenschlager verbuchen, ehe die Falken ein weiteres Überzahlspiel über die Zeit bringen mussten. Dies gelang durch eine konzentrierte Leistung und einen guten Save von Florian Mnich gegen Taylor Doherty. 55 Sekunden vor Ende der Verlängerung war es dann erneut River Rymsha, der zum 4:3 aus Heilbronner Sicht einnetzte und den Falken den Zusatzpunkt sicherte.

Foto: Tommy Valdivia Castro