Heimspiele der Heilbronner Falken sind aktuell nichts für schwache Nerven – zum dritten Mal in Folge musste die Entscheidung im Penaltyschießen fallen. Vor 1.515 Zuschauern sicherten sich letztlich die Gastgeber gegen den Zusatzpunkt und gewannen mit 3:2 gegen die Lausitzer Füchse. Tonge und Fischer hatten für die Unterländer in der regulären Spielzeit getroffen, im Shootout gelang es einzig Kirsch, den gegnerischen Goalie zu bezwingen. Torhüter Ilya Andryukhov ließ keinen Treffer zu und hielt mit einer starken Leistung zwei Punkte fest.

Die Falken konnten immerhin auf die zuletzt krank ausgefallenen Kirsch und von Ungern-Sternberg zurückgreifen, für Förderlizenzspieler Dziambor rückte Della Rovere wieder in die Abwehr. In den ersten Minuten war es eine muntere, recht ausgeglichene Partie mit wenigen Unterbrechungen, in der die Unterländer durch Tonge und von Ungern-Sternberg ihre besten Möglichkeiten hatten, doch beide Male ging die Scheibe knapp vorbei. Mit zunehmender Spieldauer hatten die Füchse dann aber mehr vom Spiel und prüften Andryukhov im Falken-Tor mehrfach, blieben aber zunächst auch im einzigen Überzahlspiel des Drittels noch glücklos im Abschluss. Das änderte sich nach 16 Minuten, als der Puck von der Bande zurücksprang, Garlent zur Stelle war und aus spitzem Winkel den Keeper der Gastgeber bezwingen konnte. Von den Falken kam in dieser Phase offensiv zu wenig, so dass es mit einem knappen Rückstand in die erste Pause ging.

Mit mehr Schwung bei den Unterländern ging es dann ins Mitteldrittel, in dem man einige Checks setzte und früh durch Kirsch einen guten Abschluss hatte, doch Kolppanen im Tor der Sachsen konnte parieren. In der 30. Minute war der Finne aber geschlagen, die Falken wurden für ihr Engagement belohnt und kamen zum Ausgleich. Tonge traf mit einem abgefälschten Schuss zum 1:1. Doch die Füchse ließen sich nicht beeindrucken und waren in der Folge der erneuten Führung näher als die Unterländer dem zweiten Tor. Jeweils ein Überzahlspiel hüben wie drüben blieb ungenutzt, wobei die Falken immerhin zu zwei guten Schusschancen kamen und anschließend das Unterzahlspiel souverän überstanden. Echte Highlights blieben aber weiterhin eher Mangelware, so dass es mit dem 1:1 ins letzte Drittel ging.

In diesem spielten zunächst nur die Gäste, die die Falken unter Druck setzten und sich nur durch eine Strafzeit kurz selbst ausbremsten, aus der Heilbronn kein Kapital schlagen konnte. Als Weißwasser wieder komplett war, dauerte es nicht lange bis zur Gästeführung. Adam kam nach 46 Minuten in zentraler Position frei zum Schuss und konnte Andryukhov bezwingen. Doch die Gastgeber fanden schnell die richtige Antwort, Fischer verwandelte nur eine Minute später einen Abpraller zum 2:2. Anstatt die nun gewonnene Energie positiv zu nutzen, leistete sich Lautenschlager eine Undiszipliniertheit und musste mit einer Matchstrafe unter die Dusche. Im folgenden fünfminütigen Unterzahlspiel stemmten sich die Unterländer vehement gegen die drohende Niederlage, blockten einige Schüsse und konnten sich auf Andryukhov im Tor verlassen. Glück hatte man, als Baßler in der 51. Minute nur den Pfosten traf. So überstanden die Gastgeber diese heikle Phase, es ging in eine spannende Schlussphase, in der beide Teams nicht mehr viel riskierten und mit einem Punkt zufrieden schienen. Die Sachsen durften in den letzten zwei Minuten noch einmal in Überzahl antreten, suchten aber auch jetzt nicht mehr wirklich die Entscheidung, so dass es beim 2:2 nach 60 Minuten blieb.

In der Verlängerung waren die Füchse dem Siegtreffer näher, doch dieser sollte nicht fallen, so dass erneut das Penaltyschießen entscheiden musste. In diesem traf nur Justin Kirsch und sorgte neben Andryukhovs Paraden dafür, dass der zweite Punkt in Heilbronn blieb.

Foto: Philipp Föll