Dass Derbys ihre eigenen Gesetze haben, hätten die Heilbronner Falken im Duell mit den Stuttgart Rebels beinahe erfahren müssen. Beim Tabellenletzten lag man zunächst 0:2 zurück, bevor man vor 1.626 Zuschauern noch rechtzeitig die Kurve bekam und am Ende das Spiel verdient mit 5:3 für sich entscheiden konnte.

Die  Falken konnten aufgrund der Ausfälle von Brunner, Dell und Hecht gerade noch drei Blöcke aufbieten und starteten gar nicht gut in die Partie. In einem frühen Powerplay lief man prompt in einen Konter, aber Willerscheid im Tor behielt gegen den allein auf ihn zulaufenden Herm noch gerade so die Oberhand. In Überzahl wollte den Unterländern nichts gelingen, besser machten es auf der anderen Seite wenig später die Rebels. In ihrem ersten Powerplay lief die Scheibe perfekt durch die Stuttgarter Reihen, Fink schloss erfolgreich zur Führung der Gastgeber ab (10.). Auch im zweiten Unterzahlspiel schauten die Falken nur zu, übten keinen Druck auf die Puck führenden Spieler aus und wurden erneut bestraft – nach zwölf Minuten erhöhte Wiencek auf 2:0. Bei Heilbronn lief dagegen fast nichts zusammen, bis ein Stuttgarter für vier Minuten auf die Strafbank musste. Die ersten zwei Minuten verpufften erneut, bis sich Supis ein Herz fasste und nach 16 Minuten von der blauen Linie zum 2:1 traf. Ein weiteres Powerplay sah dann ganz ordentlich aus, der Ausgleich sollte aber nicht gelingen.

Nach dem verschlafenen ersten Durchgang kamen die Falken deutlich besser ins Mitteldrittel. Das Spiel war zunächst noch recht zerfahren, aber immerhin zeigten die Unterländer jetzt deutlich mehr Zug zum gegnerischen Tor. In der 26. Minute scheiterte Verelst noch mit einem Alleingang an Gähr im Rebels-Kasten, Sekunden später war Pontus zur Stelle und traf zum 2:2-Ausgleich. Gleichzeitig musste man aber den Ausfall von Detig verkraften, für ihn rückte Kuschel in den Angriff. In der Folge waren die Falken bei fünf gegen fünf meist deutlich überlegen, brachten sich durch zwei unnötige Strafen aber zwischenzeitlich selbst aus dem Rhythmus. Die beste Chance vergab Vincent Jiranek, der von der Strafbank kommend an Gähr scheiterte. Das Bollwerk der Rebels hielt bis zur 39. Minute. Binnen 16 Sekunden waren zwei Stuttgarter auf die Strafbank gewandert, in doppelter Überzahl schlugen die Unterländer zu. Erst prüfte Supis Gähr, dann drückte Verelst den Rebound zur mittlerweile verdienten Führung über die Linie.

Nach drei Minuten im letzten Drittel konnten die Falken diese Führung ausbauen. Cabana zog vors Tor und überraschte Gähr im kurzen Eck. Danach schien Heilbronn das Spiel im Griff zu haben und war zunächst dem fünften Tor näher als Stuttgart dem Anschlusstreffer – bis Samusev nach 51 Minuten einfach mal abzog und Willerscheid die Scheibe zum 4:3 durchrutschen ließ. In der Schlussphase gelang es den Falken aber, die Rebels vom Tor weg zu halten, eine echte Ausgleichschance gab es nicht mehr. Stattdessen kassierten die Gastgeber in der 59. Minute eine Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis und Jan Pavlu setzte in Überzahl den Schlusspunkt zum 3:5.